Eigentlich wollte Gisela unser 100stes Mitglied präsentieren, doch ein schmerzender Zahn verhinderte den Pressetermin. Dirk Wirausky war trotzdem zum vereinbarten Termin erschienen. Über den MGT gibt es ja auch sonst noch etwas zu berichten. 2026 ist unser Jubiläumsjahr: der Verein wird schon 10 Jahre alt – man glaubt es kaum.
Am 22.12.2025 erschien dann folgender Artikel in der Calenberger Zeitung der HAZ:
Kunst, Kultur und soziale Angebote
Zehn Jahre MGT: Darum ist die Einrichtung so wichtig für Gehrden

Ohne sie gebe es keinen Mehrgenerationentreff: Gisela Wicke hat 2013 die Idee, einen Treffpunkt für alle Generationen in Gehrden einzurichten.
Quelle: Dirk Wirausky
2013 hat Gisela Wicke die Idee, in Gehrden einen Ort einzurichten, in dem sich alle Generationen treffen können. 2016 wurde der Verein Mehrgenerationen-Treff gegründet. Inzwischen ist er für das Stadtleben unverzichtbar.
Dirk Wirausky 22.12.2025, 17:03 Uhr
Gehrden. Gisela Wicke war schon immer engagiert. Das gehört zu ihrer DNA. Mit 20 protestierte sie in Kassel gegen die Stationierung von Pershing-Raketen in Deutschland, ein paar Jahre später setzte sie sich dafür ein, dass in Geinsheim ein Treffpunkt für Jugendliche und Heranwachsende aufgebaut wurde. Seit vielen Jahren ist die Biologin für den Naturschutzbund tätig – und ohne sie gäbe es den Mehrgenerationen-Treff (MGT) in Gehrden nicht.
Zehn Jahre gibt es den Verein im nächsten Jahr. Höhepunkt ist eine Feier im Jugendpavillon im Oktober – natürlich am 10. Gisela Wicke ist zufrieden. „Wir haben viel erreicht“, sagt sie. Kunst, Kultur, soziale Angebote und generationenübergreifende Veranstaltungen verbindet der MGT.
Hartnäckig an der Idee gearbeitet
Wicke hat regelrecht für die Gründung gekämpft. 2013 organisierte sie die ersten Informationsveranstaltungen mit Vertretern aus Barsinghausen und Burgdorf, die damals längst schon solche Einrichtungen hatten. Die heute 73-Jährige warb für die Sache – und fand schnell Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Regelmäßig trafen sich die Initiatoren. Wicke lud ein, erstellte die Tagesordnung und protokollierte jede Zusammenkunft. Keine Information, kein Gedanke, kein Vorschlag sollte verloren gehen. Das übergeordnete Ziel: Der MGT sollte eine Initiative sein, die generationenübergreifendes Zusammenleben fördert, Gemeinschaft stärkt und Angebote für alle Altersgruppen schafft.

Das Reparatur-Café ist ein Angebot im MGT: Hier repariert Uwe Hormann einen Staubsauger.
Quelle: Stephan Hartung
2016 wurde der Verein schließlich gegründet. Zur Zielgruppe gehören Familien und Alleinerziehende, Kinder, Jugendliche und Senioren, Alleinstehende und Migranten. Der MGT sollte Raum bieten, sich ungezwungen zu begegnen und gegenseitig von den jeweiligen Fähigkeiten der anderen zu profitieren.
Ein Verein ohne Räume
Das Problem: Der MGT hatte keine Räume. „Wir sind zwischen Vierständerhaus, Freiwilligen-Agentur und Bürgersaal hin- und hergewandert“, erzählt Wicke. Ein Objekt hatte sie besonders im Blick: das ehemalige Gehrke-Haus in der Fußgängerzone. Das wurde saniert und modernisiert. Der MGT hoffte, dort einen Raum mieten zu können. Es kam anders. Die Umbauarbeiten des alten Fachwerkhauses zogen sich in die Länge, stattdessen wurden Räume im Haus Steinweg 17/19 frei. Mehr als 300 Quadratmeter.
Wir wollten einen Treffpunkt für alle Altersgruppen
und Nationalitäten schaffen.
Gisela Wicke, Vorsitzende des MGT
Fünf Jahre ist es nun her, dass der MGT dort eingezogen ist und sich inzwischen eingerichtet hat. Dort findet auch die Mehrzahl an Veranstaltungen statt. Die Resonanz ist gut. Besonders beliebt sind die Kinoabende, die Spielerunden, das Jazzfrühstück oder Reiseberichte. „Es wird manchmal schon eng“, sagt Wicke. Dazu Elterntreff, Onko-Treff, Kunstausstellungen, Deutschkurse für Frauen, Nähgruppe, Erzähl-Café, Reparatur-Café oder Vorträge zu Themen wie „Kinder besser verstehen“. Ein Newsletter informiert über alle Angebote. Im nächsten Jahr soll es ein internationales Café geben.
Finanzierung ist eine Herausforderung
Ein Drahtseilakt bleibt die Finanzierung. Etwa 3500 Euro benötigt der Verein im Monat. Die Mitgliederbeiträge liegen monatlich bei 400 Euro. „Wir finanzieren uns nahezu ausschließlich über Spenden“, sagt Wicke. Die Stadt unterstützt den MGT mit 10.000 Euro im Jahr.
Und immer wieder akquiriert Wicke auch Fördergelder. Von der Postcode-Lotterie erhielt der Verein 6000 und 12.000 Euro. Darüber wolle sie auch versuchen, eine Halbtagskraft zu finanzieren, sagt Wicke. Denn obwohl die Unterstützung im Verein groß ist und 48 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer aktiv mitwirken: Es gibt viel zu tun.
Eigentlich wollte sie zum Jahresende noch ein besonderes Mitglied präsentieren: das 100. Doch ein schmerzender Zahn verhinderte das. Apropos Mitglieder: Wicke hat ein großes Ziel für 2026. Die Zahl der Mitglieder solle verdoppelt werden. Es ist Gisela Wicke zuzutrauen, dass ihr das gelingt.
Quelle: https://www.haz.de/lokales/umland/gehrden/gehrden-deshalb-ist-der-mehrgenerationentreff-so-wichtig-2HI3MYNSZRGYVNS4R5DIAUH3JE.html?utm_source=email&utm_medium=social&utm_campaign=share_button, gelesen am 27.12.2025
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