Archiv der Kategorie: Initiative für Demokratie

21. Juni 2025: Lasst uns miteinander reden!

Unter diesem Motto stellte die Initiative für Demokratie Tische in der Gehrdener Fußgängerzone auf und lud ein zu Gesprächen und Spiel. Aus großen beschrifteten Jenga-Hölzern konnten Kinder und Erwachsene einen möglichst hohen und stabilen Demokratie-Turm errichten. Stürzt er ein, wenn „Gleichheit“, „Toleranz“ oder „Rechtsstaat“ herausgezogen werden? Übrigens: ganz oben auf dem Turm landete häufig das Holz mit der Aufschrift „Liebe“.


Mit übergroßen Würfeln, die Fragen aufwarfen, kam die Initiative mit vielen weiteren Marktbesuchern ins Gespräch. Wo begegnet dir im Alltag Solidarität? Mit wem redest du über Gerechtigkeit? lauteten einige der Fragen. Ein intensiver und nachdenklicher Austausch gelang.

14. Mai 2025: Das Grundgesetz in unsicheren Zeiten

Das Grundgesetz in unsicheren Zeiten – was wir verteidigen müssen und wo die Gefährdungen liegen. So lautete der Titel vom Vortrag und Diskussion mit Wilfried Gaum, Jurist und Lehrbeauftragter für Staatsrecht in Hannover
Im Mai 1949 trat unser Grundgesetz in Kraft. Im Vortrag von Wilfried Gaum wurde deutlich, dass die Mütter und Väter des Grundgesetzes nach den Erfahrungen mit der nationalsozialistischen Diktatur eine Verfassung schufen, die die Menschenwürde und die Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger schützen will und die Stabilität des demokratischen Staates sichern soll. 76 Jahre später gefährden jedoch autoritäre Bestrebungen, vor allem durch Rechtsextreme, diese Ordnung. Der Jurist zeigte die Gefährdungen auf sowie Wege unser Grundgesetz und damit unsere Demokratie zu schützen. In der lebhaften Diskussion wurde herausgearbeitet, dass die großen Freiheiten, die das Grundgesetz jeder Bürgerin und jedem Bürger zusichert von extremen Kräften missbraucht werden. Das Verbot extremistischer Parteien, sollte nach Auffassung vieler Diskutanten genutzt werden, bevor diese unsere Demokratie unterwandern. Ein interessanter und erkenntnisreicher Abend.

Nicht schweigen – erinnern!


Eine literarisch-musikalische Reise am 10. Mai 2025 zur Erinnerung an die Bücherverbrennung 1933

Am 10. Mai 1933 verbrannten und verboten die Nazis Bücher von Erich Kästner bis Heinrich Mann. Mit einem musikalisch-literarischen Programm erinnerte das Trio Sonant auf Einladung der Demokratieinitiative Gehrden an das barbarische Geschehen. 50 Zuhörerinnen und Zuhörer zeigten sich am Samstagabend, den 10. Mai 2025, tief bewegt von der Aufführung im Jugendpavillon. „Das muss man erst einmal verdauen“, sagte eine Besucherin im Anschluss.

Das Trio Sonant: Susanne Reerink, Aurelia Martens und Guntram Sellinger (v. li)

Lodernde Flammen gegen freies Denken

An den Anfang stellte das Trio die Aufzählung so bekannter Namen wie Bertolt Brecht, Rose Ausländer, Nelly Sachs, Erich Kästner, Kurt Tucholsky, Franz Werfel, Theodor Lessing, Franz Kafka und Erich Maria Remarque. 94 deutschsprachige und 37 ausländische Autorinnen und Autoren wurden damals geächtet, ihre Bücher in vielen deutschen Städten öffentlich verbrannt – zu den eifrigsten Feuerteufeln gehörten nicht nur die üblichen Parteigänger der Nazis, sondern zahlreiche „gebildete“ Hochschulangehörige.

Texte von Verlust und Trauer

Wie gingen die betroffenen Schriftsteller damit um, welche Folgen hatte das Verbot für ihr Leben, wie verarbeiteten sie die Bedrohung? In den nachfolgenden Texten aus ihren Werken, die Susanne Reerink sehr feinfühlig und prägnant vortrug, ist alles zu spüren: Unsicherheit, Ungläubigkeit, Verlust, Abschied, Fremdheit, Heimweh und Trauer, aber auch Unbeschwertheit, Freude über das Leben und die unberührte Natur. „Einst mir so freundlich und mir so feindlich heute!“, lässt Bertolt Brecht ein Pferd in „Oh, Fallada, die du hangest“ über die Leute klagen, die ihm früher Futter brachten und jetzt das Fleisch von den Rippen reißen wollten. „Plötzlich waren sie wie ausgewechselt“. Da wird sie sichtbar, die Gefahr, wenn jemand blind einer Ideologie folgt und vor lauter Hass jede Menschlichkeit vergisst.

Verbrennt mich

„Verbrennt mich“, forderte hingegen der bayerische Schriftsteller, Sozialist und Pazifist Oskar Maria Graf in einem Brief an die Machthaber, als er seinen Namen nicht auf der Schwarzen Liste entdeckte. Er fand es ehrenrührig, nicht zu den Geächteten zu gehören, waren unter ihnen doch die größten Freigeister und bekanntesten Autoren seiner Zeit. Wie sich später herausstellte, stand er sehr wohl auf der Liste, allerdings wurde er aufgrund eines Missverständnisses zugleich von den Nazis zur Lektüre empfohlen.

Im Exil

Viele der unter den Nazis verfolgten Schriftsteller flohen ins Ausland oder nahmen sich das Leben. Wie einsam und verzweifelt sie waren, wird im Gedicht von Rose Ausländer deutlich. „Ein Tag im Exil, wo die Stunden sich bücken, um aus dem Keller ins Zimmer zu kommen“. „Wir haben keinen Freund auf dieser Welt. Nur Gott, den haben sie mir vertrieben“, heißt es bei Mascha Kaléko in „Überfahrt“.
In die Schwermut mischte sich zum Glück auch Heiteres, so dass das Publikum im Jugendpavillon zwischendurch aufatmen konnte. „Ich freue mich, dass ich bin“ schreibt Mascha Kaléko in „Sozusagen grundlos vergnügt“. Bei Ringelnatz heißt es: „Ich bin so knallvergnügt erwacht.
Ich klatsche meine Hüften. Das Wasser lockt. Die Seife lacht. Es dürstet mich nach Lüften.“ Oder auch: „Ich habe dich so lieb! Ich würde dir ohne Bedenken, eine Kachel aus meinem Ofen
schenken.“ Die Liebe gab den Verfolgten und Vertriebenen Halt.

Beeindruckende Aufführung in Wort und Klang

Mit Musik von ebenfalls verbotenen Komponisten umrahmten die drei Künstlerinnen und Künstler die Textpassagen. Aurelia Martens am Cello, Guntram Sellinger an der Trompete und Susanne Reerink mit Geige und Gesang spürten der jeweiligen Stimmung nach, melancholisch in den Präludien von Mieczyslaw Weinberg, beschwingt in Liebesfreud und Liebesleid von Fritz Kreisler und dramatisch im Vorspiel zu Richard Wagners Meistersingern. Sowohl im Solo- als auch im Zusammenspiel bewiesen die Drei überragende Qualität. Den umfangreichsten Part übernahm an diesem Abend Susanne Reerink, die alle Texte mit bemerkenswerter Klarheit sprach, Geige spielte und sang. Für ihr Lied der Seeräuber-Jenny aus Brechts Dreigroschenoper („Und das Schiff mit acht Segeln und mit fünfzig Kanonen wird beschießen die Stadt „) bekam sie einen Sonderapplaus.
Wie sehr sind heute eigenständiges Denken und freie Meinung gefährdet, fragt man sich angesichts von erschreckend lauten Parolen und Hasstiraden gegen Fremde und Andersdenkende. „Es ist geschehen, folglich kann es wieder geschehen“, warnte der italienische Schriftsteller und Auschwitz-Überlebende Primo Levi. Das Programm von Trio Sonant führte vor Augen, was damals passiert ist.
Fotos:
Aurelia Martens am Cello
Susanne Reerink spricht alle Texte
Profi an der Trompete -Guntram Sellinger
Das Trio Sonant: Susanne Reerink, Aurelia Martens und Guntram Sellinger (v. li)

Poetry Slam „Demokratie braucht deine Stimme“

Poetry Slam von Schüler*innen des MCG in Kooperation mit der Initiative für Demokratie im MCG am 10.02.2025, 18.00 Uhr

Die Finalisten: In der vorderen Reihe sind die vier Siegerinnen und Sieger des Poetry Slams. Von links nach rechts: Elisa Bake, Tom Mikley, Matilda Knölke, Alifa Ahmado. Foto: privat.

Videomitschnitt der kompletten Veranstaltung (1h36) sowie eine Kurzfassung (11 min) und Auszüge mit den vier Preisträger*innen:

„Wir haben großen Respekt vor allen Schülerinnen und Schülern, die am Poetry Slam mitgewirkt haben,“ sagt Barbara Mussack von der Initiative für Demokratie Gehrden. „Wir danken allen Beteiligten für ihr Engagement und ihre Bereitschaft, sich mit Fragen der Demokratie sprachkünstlerisch auseinanderzusetzen. Die Schülerinnen und Schüler haben es geschafft, den abstrakten Begriff mit Leben zu füllen und in ihren Alltag zu übersetzen. Es ist beeindruckend, wie vielfältig, wie differenziert und kritisch sie ihre Wahrnehmung demokratischer Prozesse in Worte gefasst und präsentiert haben.“
„Die Kooperation mit dem Matthias-Claudius-Gymnasium war uns ein großes Anliegen, um auch jüngere Menschen für die Thematik zu sensibilisieren. Es geht um ihre Zukunft, es geht darum, in welcher Gesellschaft sie leben wollen und wie das demokratische Zusammenleben gestaltet sein soll. Wir freuen uns, dass das MCG unseren Themenvorschlag „Demokratie braucht deine Stimme!“ für den diesjährigen Poetry Slam aufgegriffen hat,“ ergänzt Asmina ben Brahim von der Initiative.
Im großen Finale am Montag (10. Februar) in der voll besetzten Aula des Gymnasiums präsentierten 15 Schülerinnen und Schüler ihre Texte. In einem knappen Rennen erhielt Elisa Bake aus Wennigsen die meisten Stimmen für ihren eindrücklichen Appell, das „Wir“ in den Vordergrund des Zusammenlebens zu stellen. Alisa Ahmado aus Ronnenberg erzählte in bewegenden Worten von Flucht und Vertreibung aus Syrien und wurde auf den zweiten Platz gewählt. Den dritten Platz teilen sich Matilda Knölke und Tom Mikley, beide aus Gehrden. Unter der Überschrift „Jede Stimme“ thematisierte die Schülerin, dass ihre Stimme wegen der vorgezogenen Bundestagswahl nicht zum Tragen kommt, ihr Mitschüler erinnerte mit „1918“ an die Einführung des Frauenwahlrechts. Neben den Wertungen aus dem Publikum zählten auch die Stimmen der Jury mit Bürgermeister Malte Losert und MCG-Direktor Christian Schmidt sowie Annette Rexing von der Initiative.
Die Kurse „Darstellendes Spiel“ der Oberstufe haben sich über mehrere Wochen mit dem Thema „Demokratie braucht deine Stimme!“ auseinandergesetzt und Texte entwickelt. In einem mehrstufigen Auswahlverfahren setzten sich die Finalisten durch.
Als Dank für ihr Engagement erhielten die Teilnehmenden des Finales Eintrittskarten zu einem begehrten Poetry Slam in Hannover. Die vier Bestplatzierten durften zusätzlich Buchgutscheine und Urkunden entgegennehmen. Die Preise werden von der Initiative für Demokratie Gehrden gestiftet.
Die Initiative dankte besonders Direktor Christian Schmidt, den Lehrkräften der Kurse und dem Fachobmann Darstellendes Spiel Ludger Deters, dass sie die Veranstaltung möglich gemacht haben.
Seit 2023 engagiert sich die Initiative für ein demokratisches Miteinander und gegen extremistische Tendenzen. „Wir wollen dazu beitragen, dass die Bürgerinnen und Bürger das Geschenk in einem demokratischen Staat zu leben, wertschätzen. Wir wollen aber auch anregen, sich zu engagieren und mitzuwirken an der Gestaltung unserer Gesellschaft“, formuliert sie ihre Ziele.


Menschen Rettungs Kette in Barsinghausen

Am Samstag, 08.02.2025 haben die Omas gegen Rechts zu bundesweiten Aktionen aufgerufen. Aus diesem Anlass sind etliche Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Initiative für Demokratie Gehrden dem Aufruf der Omas gegen Rechts in Barsinghausen an der Menschen Rettungskette gefolgt. Mit ihrem bunten Banner konnten sie positiv auffallen und wurden häufig fotografiert. Noch viel mehr Fotos und ein Bericht finden sich in der Con-nect, siehe Link: https://www.con-nect.de/barsinghausen/nachricht/ueber-300-menschen-kommen-zur-menschenkette-der-omas-gegen-rechts

Mahnwache gegen Rechts am 09.11.2024 in Ronnenberg

Mahnwache der Initiative für Demokratie

Mahnwache am 9.11.2024

Die Initiative für Demokratie aus Gehrden hat mit einer Mahnwache am 9.11.2024 vor dem Dorfgemeinschaftshaus in Ronnenberg die Teilnehmer einer Veranstaltung des AfD Stadtverbands Ronnenberg/ Gehrden mit Sprechchören und Transparenten empfangen. Unterstützt wurde sie dabei von Omas gegen rechts und Bürger*innen aus Ronnenberg, Gehrden und Barsinghausen.

Sie protestieren damit gegen die AfD aus Sorge um unsere Demokratie. Die AfD und ihre rechtsextremen Strukturen sind so stark wie nie, das zeigen auch die jüngsten Landtagswahlergebnisse.

Die Teilnehmer*innen der Mahnwache wollen mit ihrer Aktion zeigen, dass die AfD nicht die schweigende Mehrheit vertritt, wie sie behauptet, sondern Demokratinnen und Demokraten.

Damit das so bleibt und rechtsextreme Entwicklungen nicht mehrheitsfähig werden, ist ein breites gesellschaftliches Engagement notwendig, um undemokratische Entwicklungen, für die die AfD steht, sichtbar zu machen, sonst ist unsere Demokratie in ernster Gefahr.

Initiative für Demokratie, Aktion am 14.09.2024

Braucht Gehrden mehr Parkplätze? Sind die Heizkosten zu hoch?
Zwei brandheiße Kontroversen hat die Demokratienitiative Gehrden am Samstag, den 14. September 2024 auf die Straße gebracht. In kleinen gespielten Szenen diskutierten jeweils zwei Personen ihre völlig entgegengesetzten Meinungen zum Thema „Parkplätze“ und „Energiekosten“ und fanden zwar am Ende keinen Konsens, aber immerhin einen gemeinsamen Weg.
Ziel der Aktion zum Internationalen Tag der Demokratie am 15. September war es zu zeigen, dass der Disput zu einer lebendigen Demokratie gehört – und es wichtig ist, mit Andersdenkenden ins Gespräch zu kommen.
So mischten sich denn auch immer mal wieder Passantinnen und Passanten in das „Theater“ ein und äußerten ihre Meinung. Sehen Sie selbst:

Fest der Kulturen am 01.06.2024

… auf dem Gehrdener Marktplatz.

Eindrücke vom Feste in einem Videomitschnitt:

Die Stadt Gehrden ist Veranstalter unter Mitwirkung des MGT. Insbesondere hat sich Gisela Wicke vom MGT im Planungsteam engagiert.

Kommen Sie also am 01.06.2024 von 15 – 18 Uhr auf den Gehrdener Marktplatz und lassen Sie sich vom fröhlichen und vielfältigen Treiben überraschen.

Das Plakat kann hier als pdf herunter geladen werden

Kundgebung am 27.04.2024: Eindrückliches Zeichen für Demokratie

Rückblick auf die Kundgebung am 27. April 24 in Gehrden

400 Bürgerinnen und Bürger kommen auf dem Marktplatz zusammen
Samstag, 27. April 2024, 12 Uhr: Der Marktplatz in Gehrden ist voll mit Menschen, als Gisela Wicke von der Initiative für Demokratie Gehrden die Kundgebung für Demokratie eröffnet. Rund 400 Bürgerinnen und Bürger demonstrierten mit ihrer Teilnahme, mit zahlreichen Plakaten und mit Applaus ihre Wertschätzung für unsere Staats- und Lebensform und die Grundwerte, die dahinterstehen.
Sie waren der Einladung der Initiative gefolgt, die mit der Veranstaltung ein gemeinsames Zeichen für Toleranz, Freiheit und Solidarität setzen wollte.
Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität werden bedroht.
Sie waren der Einladung der Initiative gefolgt, die mit der Veranstaltung ein gemeinsames Zeichen für Toleranz, Freiheit und Solidarität setzen wollte.

Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität werden bedroht

In ihrer Rede erinnerte Barbara Mussack von der Demokratieinitiative daran, dass Demokratie kein abstraktes Gebilde ist, sondern sich überall im Alltag bemerkbar macht. Sie sei jedoch nicht selbstverständlich, sondern verletzlich, wenn sie bedroht wird. „Dem stellen wir uns entgegen!“, so ihre klare Ansage. Wer mit undemokratischen Mitteln arbeite, könne kein Demokrat sein. „Hass und Hetze sind keine Lösung. Und Lügen sind keine Argumente.“

Hier geht es zur Rede von Barbara Mussack

Jetzt ist Zeit zu handeln

Auch Gehrdens Bürgermeister Malte Losert unterstrich, dass Demokratie kein Selbstläufer ist. „Jetzt ist die Zeit zu handeln. Jetzt ist die Zeit, unsere Demokratie zu verteidigen und zu stärken, für uns und für die kommenden Generationen“, appellierte er an die Versammlung. „Ich rufe Sie deshalb alle auf: Beteiligen Sie sich, gehen Sie zu den Wahlen, zum Beispiel am 9. Juni zur Europawahl, treten Sie in Initiativen ein, engagieren Sie sich – jede und jeder kann etwas tun, um unsere Demokratie zu stärken und zu festigen“, so Bürgermeister Losert.

Hier geht es zur Rede von Bürgermeister Malte Losert

Nicht alles glauben, was in sozialen Netzwerken steht

Die Landtagsabgeordnete Claudia Schüßler betonte in ihrer Rede die Bedeutung von Meinungsfreiheit in unserer Demokratie. Aber diese werde von Demokratiefeinden auch missbraucht, indem sie zwar auf allen Kanälen ihre Botschaft verbreiteten, aber zugleich so täten, als dürfe man nicht alles sagen. „Man darf nicht alles glauben, was in sozialen Netzwerken geschrieben wird“, so ihre Warnung. „Sie spielen mit den Ängsten von uns allen in einer nicht mehr so sicheren Welt.“

Hier geht es zur Rede von Claudia Schüßler

Fragen Sie Ihre Geschichtsbücher und ihre Großeltern

Kristine Kindler von den Omas gegen Rechts fand deutliche Worte für diejenigen, die an einfache Lösungen glauben oder die denen da oben nur mal einen Denkzettel verpassen wollen. „Allen angeblichen Protestwähler:Innen möchte ich zurufen: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie Ihre Geschichtsbücher oder fragen Sie Ihre Großeltern!

Hier geht es zur Rede von Kristine Kindler

Gegenhalten, mitmischen

Auch Parmveer Singh, Mitglied im Jugendparlament der Stadt Gehrden, sah im Populismus die größte Gefahr für die Demokratie und sah in deren Methoden Parallelen zu den Prinzipien der sozialen Medien. „In 30 Sekunden wird eine Lösung präsentiert, aber in Wahrheit ist Politik komplizierter, vielschichtiger“, so Singh. Er forderte seine Altersgenossen auf: „Haltet dagegen, mischt mit.“

Hier geht es zur Rede von Parmveer Singh

Uraufführung des Bürgerliedes Gehrden

Zum Abschluss der Kundgebung kam es zur Uraufführung des Bürgerliedes Gehrden. An der Gitarre begleitet und stimmlich unterstützt von Burkhardt Hennicke sangen die Mitglieder der Initiative und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kundgebung gemeinsam das Bürgerlied (Link weiter unten).

Es hat seinen Ursprung im 19. Jahrhundert und wurde geschrieben für einen Bürgerverein, der sich für einen liberalen, freiheitlichen deutschen Staat einsetzte. Text und Melodie wurden sehr populär und zu einem Volkslied in ganz Deutschland.

Die Melodie ist geblieben, aber der Text ist von Sigurd v. Boetticher in eine modernisierte Form gebracht worden.

Hier noch ein paar Eindrücke von der Kundgebung:

Weitere Aktionen geplant

Mit der Kundgebung hat die Demokratieinitiative auf einen Schlag viele Bürgerinnen und Bürger erreicht und auch neue Mitwirkende gewonnen. Das gemeinsame Anliegen soll nun mit weiteren Aktionen weiterverfolgt werden. Anlässe dafür sind unter anderem der 75. Geburtstag des Grundgesetzes am 24. Mai und die Europawahlen am 9. Juni 2024. Zur Planung und Vorbereitung trifft sich die Initiative a. 24. Mai 2024 um 18 Uhr im Mehrgenerationen-Treff. Interessierte sind herzlich willkommen.

Im Vorfeld dieser Veranstaltung wurde das Gehrdener Bürgerlied kreiert und bei der Kundgebung am 27.04.2024 uraufgeführt.

75 Jahre Grundgesetz

Geburtstagsfeier – 75 Jahre Grundgesetz – der Rückblick

Am 23. Mai 2024 hat eine Gruppe der „Initiative für Demokratie Gehrden“ von 15-18 Uhr auf dem Marktplatz in Gehrden mit Luftballons, Deutschlandfähnchen, Musik, einem Maltisch für Kinder, Kuchen, Keksen und einem geschmückten Stand den 75. Geburtstag unseres Grundgesetzes bei schönstem Wetter gefeiert.
Geburtstagslieder wurden gesungen, Grundgesetzbücher wurden verschenkt.
Es war eine sehr angenehme, entspannte und auch informative Veranstaltung mit durchgehend schöner musikalischer Untermalung.

Vielen Dank an alle Beteiligten und ein besonderes Dankeschön an Fritz Narten (Saxofonist).