Ausstellung: Annette Wick-Proske – Magie und eigenSinn

Wir freuen uns besonders, zum Jahresende eine Ausstellung von unserer Mitstreiterin Annette Wick-Proske in den Räumen des MGT zu zeigen. Magie und eigenSinn ist der Titel der Ausstellung mit ausgewählten Arbeiten auf und mit Papier. Die Bilder in Mischtechniken und Collagen sind vom 18.11.2023 – 11.01.2024 zu sehen.

Wir laden sehr herzlich ein zur Vernissage
am 19.11.2023 um 11.00 Uhr.

Das Plakat kann hier als pdf herunter geladen werden.

Im Zusammenhang  mit der Ausstellung findet ein Workshop statt:
Weihnachtskarten einmal anders
am 01.12.2023 . Mehr dazu

 

Anmerkungen zu meiner Ausstellung „Magie und eigenSinn“ 

Schon als Kind habe ich gerne gemalt und gewerkelt. Unterstützt durch meinen Vater, der selbst ein kreativer Mensch war, habe ich das gestalterische Arbeiten mit vielen Materialien kennengelernt. 

Früh war für mich klar, dass ich einen künstlerischen Beruf ergreifen wollte. Nach längerem Abwägen entschied ich mich für den sicheren Job der gymnasialen Kunsterzieherin, den ich über 37 Jahre ausübte. Wichtig waren während meiner gesamten schulischen Tätigkeit immer auch die freieren Projekt-Gruppenarbeiten, in denen ich eine intensivere Auseinandersetzung der Schüler*innen mit gestalterischem Tun anstrebte. Meist waren das am und im Schulgebäude installierte Werke (siehe Auflistung in meinen Ausführungen zu meiner Person).

Genau wie in meinem privaten Kunstschaffen waren es Arbeiten, die verschiedene haptische Materialien und Raumdimensionen miteinander verbanden. Damit beabsichtigte ich, die Erfahrungswelt der Jugendlichen zu erweitern. 

Neben meiner Tätigkeit als Lehrerin habe ich immer auch privat kreativ gearbeitet. Dabei war ich nicht auf eine bestimmte Technik festgelegt, sondern habe immer wieder Neues ausprobiert: Nach den Öl-, und Pastellbildern im Rahmen meines Studiums folgten Acrylmalerei und Mischtechnik, daneben auch Tiefdrucktechniken, Tonplastiken (auch in Kombination mit Stein und Holz), Steinskulpturen, Mixed Media und Art-/Junk-Journaling. 

In meinen flächigen Arbeiten konzentriere ich mich seit den 80er Jahren auf Papier als Bildträger. Dabei fand ich in der Kombination zwischen geklebten und gemalten Teilen eine mich faszinierende Technik, in der Zufall und bewusste Setzung im Prozess des Entstehens ein Miteinander eingehen, das zu einer formal schlüssigen Einheit wird und gleichberechtigt Abstrakt-Ungegenständliches und Konkret-Ablesbares zu einer neuen Realität werden lässt. In meinen Mischtechnik-Acryl-Bildern stellt sich also die Frage, was wir unter Realität verstehen und welche Bereiche und Ebenen wir als ‚normale Menschen‘ dabei ausschließen.

Diese Fragestellung wird in meinen reinen Papier-Collagen noch sichtbarer. Spielerisches, bildnerisch Immanentes, (Gesellschafts-) Kritisches, Ironisches und Absurdes wird hier in einem oft seltsam erscheinenden Geflecht aus Formen, Farben und Kontrasten in Balance gebracht. Größenverhältnisse, Raumzuordnungen und die wiedererkennbaren Bildzeichen in ihrer Kombination entsprechen dabei nicht unseren alltäglichen Erfahrungen. Dadurch entsteht eine Form von Unsicherheit beim Betrachter/der Betrachterin, weil gewohnte Zuordnungen aufgegeben sind. In meinen Augen entsteht dadurch eine neue Möglichkeit von Erleben, sich ohne Intellekt zwanglos dem zu überlassen, was an Assoziationsfeldern entsteht, ohne nach ableitbarer Logik zu forschen.
Annette Wick-Proske

Annette Wick-Proske – Zu meiner Person:

  • Schulzeit in der Pfalz und Abitur in Osnabrück
  • 1974 – 1979 Studium der Kunst- und Werkpädagogik für das Höhere Lehramt an der
    Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig mit Abschluss 1.Staats-
    examen (künstlerische Lehramtsprüfung)
  • 1979 – 1981 Referendariat am Staatlichen Studienseminar Göttingen, 2.Staatsexamen
  • 1981 – 2017 Kunst- (und Werk-)erzieherin am Georg-Büchner-Gymnasium, Seelze,
    seit 1982 Fachbereichsleitung Kunst
    Planung und Umsetzung verschiedener Schul-Gestaltungsprojekte:
    „We work together“ (1982), „Stelldichein“ (Assemblage-Wandbild 1987),
    „Zwischen Mauern und Rohren“ (Rauminstallation, 1991), „Seit meinem
    1.Schultag“ (Bildtafel-Fries à la Schwitters, 1994), „Junk-Insekten“ (Mobiles,
    1995), „Werbung-Mutation (Bildtafel/Assemblage, 1998), „Roter Raum“
    (Rauminstallation, 2006), „Birnen-Paare“ (Wandfries: bemalte Hartfaserfor-
    men, 2007), „Picasso-Kacheln“ (glasierte Tonreliefs, 2009), „Kaffeebohnen und
    mehr“ (Wandtafeln/Assemblage, 2010), „Turm der Befreiung“ (Freiplastik auf
    Betonsockel: geschweißte Stahlkästen und Tonfiguren, 2014), „Alle(s) im
    Kasten“ (Wand-Installation: Holz, Ton, 2017)
  • 2005 Einzelausstellung „Frauenhorizonte“ in der HVHS Loccum
  • 2007 offenes Atelier (im Rahmen von ‚Everloh, Ein Dorf öffnet Türen, Tore und Portale‘)
  • 2009 Einzelausstellung „Blick-Wechsel“ in der Bibliothek der MHH
  • 2018-2020 Ausbildung Kunst- und Kreativitätstherapie, Inita Hannover
  • seit 2019 Workshops zum Intuitiven Malen und einzeltherapeutische Tätigkeit
  • seit Jan.2019 ehrenamtliche Arbeit im Mehrgenerationen-Treff Gehrden