Archiv der Kategorie: Presse-Echo

NP, 27.10.2025: Möchten Betroffenen Mut machen

„Möchten Betroffenen Mut machen“
Hilfe in schwierigen Situationen:
Wie drei Frauen in Gehrden an Krebs erkrankte Menschen unterstützen

Austausch: Tanja Baillie (von links), Silvia Fuhr und Stefanie Bröhldick laden jeden dritten Donnerstag im Monat zum Onko-Treff ein. Quelle: Heidi Rabenhorst
Er ist mehr als eine Selbsthilfegruppe. Der Onko-Treff im Mehrgenerationen-Treff Gehrden (MGT) bietet Raum für Austausch, Verständnis und Unterstützung. Eingeladen sind Betroffene und Angehörige – unabhängig von Krebsart oder Krankheitsstadium.
Heidi Rabenhorst
27.10.2025, 18:27 Uhr
Gehrden. Krebs verändert das Leben – nicht nur körperlich, auch seelisch und sozial. Viele Betroffene und ihre Angehörigen erleben nach der Diagnose oder während der Therapie eine Zeit voller Unsicherheit, Ängste und Fragen. In dieser Phase fehlt es oft an einem Ort, an dem man sich verstanden und getragen fühlt. Genau diesen Ort möchte der neue Onko-Treff Gehrden schaffen: einen Raum für Austausch, Information und gegenseitige Stärkung.
Der Onko-Treff richtet sich an alle Krebspatientinnen und Krebspatienten sowie deren Angehörige – unabhängig von der Art oder dem Stadium der Erkrankung. „Wir möchten in Gehrden ein Angebot schaffen, das Betroffenen Mut macht und sie nicht allein lässt“, erklärt Stefanie Bröhldick, eine der drei Initiatorinnen. Gemeinsam mit Silvia Fuhr und Tanja Baillie hat sie das neue Angebot ins Leben gerufen.


Ort der Begegnung außerhalb des Krankenhauses: Elisabeth Steffens (rechts) vom Mehrgenerationen-Treff freut sich mit den Initiatorinnen Tanja Baillie (von links), Silvia Fuhr und Stefanie Bröhldick über das neue Angebot im Mehrgenerationen-Treff.
Quelle: Heidi Rabenhorst

Jeden dritten Donnerstag im Monat kommen die Teilnehmenden von 17 bis 19 Uhr im Mehrgenerationen-Treff (MGT) Gehrden zusammen. Die kostenlosen Treffen sind klar strukturiert. In der ersten Stunde steht jeweils ein Thema im Mittelpunkt – etwa Hautpflege während der Therapie, Ernährung, Bewegung, seelische Gesundheit oder der Umgang mit Nebenwirkungen. Fachleute geben dabei wertvolle Informationen und praktische Tipps.
Raum für persönlichen Austausch
In der zweiten Stunde ist dann Raum für persönlichen Austausch. „Ob jemand etwas von seiner eigenen Geschichte erzählen möchte oder einfach nur zuhören will, bleibt jedem selbst überlassen“, betont Bröhldick. „Wichtig ist, dass wir uns in einem geschützten Rahmen begegnen.“
Eine Krebserkrankung betrifft weit mehr als den Körper. Viele Betroffene erleben Phasen der Isolation, Überforderung und Verunsicherung. Hier setzt der Onko-Treff an: Er bietet psychosoziale Unterstützung, vermittelt Wissen und stärkt das Selbstbewusstsein.
„Der Austausch mit anderen, die Ähnliches durchmachen, kann unheimlich entlastend sein“, sagt Silvia Fuhr, onkologische Fachkraft am KRH Klinikum Gehrden. Viele Betroffene würden berichten, dass es ihnen Mut gebe, wenn sie sehen, dass andere Wege finden, mit der Krankheit zu leben.
Fuhr arbeitet seit 2010 in der Onkologie und hat zusätzlich eine Ausbildung in Psychoonkologie absolviert. Ihr Anliegen: Menschen nach einer Krebsdiagnose begleiten und ihnen helfen, wieder Boden unter den Füßen zu gewinnen.
Auch Tanja Baillie ist seit mehr als 30 Jahren am Klinikum Robert Koch tätig. Die 52-Jährige aus Benthe befindet sich derzeit in der Weiterbildung zur onkologischen Fachpflegekraft und begleitet den Onko-Treff seit dessen Gründung im Januar dieses Jahres. „Ich erlebe täglich, wie wichtig es ist, Patientinnen und Patienten in ihrer ganzen Lebenssituation zu sehen – nicht nur die Krankheit“, sagt sie.
Tipps zur Hautpflege
Für Stefanie Bröhldick spielt die Hautpflege eine besondere Rolle. Die 45-jährige Gehrdenerin arbeitet seit über zehn Jahren als zertifizierte onkologische Kosmetikerin. „Onkologische Kosmetik bedeutet für mich nicht nur schön machen, sondern heilen, helfen, trösten und stärken“, erklärt sie. Ziel sei es, das Wohlbefinden zu fördern, Schmerzen zu lindern und Betroffenen wieder ein Stück Normalität zu schenken.
Mit parfümfreien Produkten behandelt sie therapiegeschädigte Haut und bietet zudem kostenlose Hautberatungen für Krebserkrankte an. „Diese Pflege ist weit mehr als eine ästhetische Behandlung. Sie ist eine Form der Zuwendung und Selbstfürsorge“, so Bröhldick.
Onko-Treff als neutrale Anlaufstelle
Mit dem Onko-Treff entsteht in Gehrden ein neues Netzwerk der Unterstützung. Anders als in der Stadt Hannover, wo es vereinzelt Gruppen gibt, bietet der Treff eine wohnortnahe, neutrale Anlaufstelle, die sowohl Betroffene als auch Angehörige anspricht. Themenübergreifend und offen für alle Krebsarten, will das Angebot Hemmschwellen abbauen.
„Selbsthilfegruppen sind kein Ort, an dem man sofort über alles sprechen muss“, betont Bröhldick. Man dürfe einfach zuhören, sich vorsichtig herantasten und spüren, dass man nicht allein sei. Gerade für Menschen, die anfangs zögern, könne das erste Treffen bereits eine große Entlastung sein.
Auch Elisabeth Steffens vom Mehrgenerationen-Treff freut sich über das neue Angebot. „Wichtig ist vor allem, dass diese Treffen außerhalb des Krankenhauses stattfinden“, sagt sie. Der Onko-Treff sei damit mehr als eine Selbsthilfegruppe. „Er ist ein Ort der Hoffnung, der Information und der Gemeinschaft“, so Steffens.
Der Onko-Treff findet jeden dritten Donnerstag im Monat von 17 bis 18 Uhr im MGT, Steinweg 17/19, statt. Das nächste Treffen ist am 20. November zum Thema „Opiatbedingte Obstipation (Darmfunktionsstörung)“ mit Boris Evernickel. Am 18. Dezember steht Weihnachtsbacken auf dem Programm.

Quelle: https://www.neuepresse.de/lokales/umland/gehrden/gehrden-so-wird-krebskranken-menschen-geholfen-JJPJQDL4AFDF5O472UCGNU4ITA.html, gelesen am 28.10.2025

Weitere Infos zum Onko-Treff hier!

HAZ, 12.03.2025: „Ich bin die absolute Optimistin“

„Ich bin die absolute Optimistin“

Gisela Wicke wurde mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Die 72-jährige Gehrdenerin engagiert sich seit mehr als 30 Jahren für den Naturschutz, für Familien und Gleichstellung.

Von Hannah Grützner

Gehrden. „Ich bin aus Mut gemacht“: Ein Schild mit diesen Worten hängt in Gisela Wickes Küche. Ein Motto, das sie lebt. Seit mehr als 30 Jahren engagiert sich die 72-Jährige ehrenamtlich. Dafür wurde sie am Dienstag, 11. März, mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

„Ich habe mich sehr gefreut, das ist klar“, sagt Wicke. Und als Frau habe sie sich besonders geehrt gefühlt. „Ich bin erst die achte Frau in Gehrden, die ausgezeichnet wird“ – von insgesamt 55 Bundesverdienstkreuzträgern aus der Stadt, wie sie selbst recherchiert hat.

Die Gleichstellungs- und Familienarbeit liegen Wicke am Herzen, genau wie der Natur- und Umweltschutz. Dafür hat sie sich auch beruflich entschieden: „Ich bin vor fast 40 Jahren nach Hannover gezogen für die Uni.“ Im Anschluss war die Diplombiologin 27 Jahre lang in der niedersächsischen Naturschutzverwaltung tätig.

Das habe ihr auch in ihrem Ehrenamt geholfen. So leitet Wicke beispielsweise seit 1995 die Ortsgruppe Gehrden/Benthe des Naturschutzbundes (Nabu), außerdem ist sie Parteimitglied bei den Grünen. Die Liebe zur Natur hatte sie schon in ihrer Kindheit. „Ich bin auf einem Bauernhof bei Kassel aufgewachsen. Dort musste ich nach der Schule immer raus aufs Feld.“ Besonders gern habe sie dort den Lerchen zugehört. „Den Gesang habe ich heute noch im Ohr“, sagt sie lächelnd.

Doch dann sei der Gesang weniger geworden, die Zahl der Lerchen zu 50 Prozent zurückgegangen. „Da habe ich gedacht, das kann doch nicht sein.“ Der Nabu erschien ihr deshalb als der richtige Ort, um sich zu engagieren. Seit 2023 ist Wicke auch die stellvertretende Vorsitzende des Nabu Niedersachsen.
Gemeinsam Ziele erreichen
Doch nicht alle Ziele lassen sich am Ende auch immer durchsetzen, sagt Wicke. „Ich bin die absolute Optimistin, was natürlich auch manchmal dazu führt, dass man manche Dinge unrealistisch einschätzt und dann eben Schiffbuch erleidet.“ So erinnert sie sich zurück an die Agenda 21. Ein Aktionsprogramm der Vereinten Nationen, das Leitlinien zur nachhaltigen Entwicklung für das 21. Jahrhundert setzen sollte und 1992 verabschiedet wurde. Über einige Punkte, für die sie sich damals einsetzte, denkt Wicke heute anders.

Dennoch schreitet die 72-Jährige immer weiter voran: „Wenn man im stillen Kämmerlein sitzt, kann man gar nichts erreichen, aber wenn man sich gemeinsam mit anderen auf den Weg macht, kann man der Motor sein und eine Menge erreichen.“

Dabei liegt Wickes Augenmerk schon lange nicht mehr nur auf dem Naturschutz. Ihr Herzensprojekt zurzeit: der Mehrgenerationen-Treff. „Wir sind hier ja noch im Aufbau.“ Auch wolle sie wieder eine Frauengruppe anschieben, die während Corona zum Erliegen gekommen sei. „Wir haben beispielsweise Kunstaktionen gemacht, um auf die noch nicht erreichte Gleichberechtigung aufmerksam zu machen. Sei es beim Lohn oder in der Kinderbetreuung.“

Die 72-Jährige ergänzt: „Wir müssen nur in andere Länder gucken, da geht das viel besser und einfacher.“ Auf Gehrden heruntergebrochen bedeutet die Gleichstellungsarbeit für Wicke: „Wenn Kitaplätze fehlen, setzen wir uns bei der Stadt dafür ein.“

Teil der Stadtpolitik ist Gisela Wicke mittlerweile auch selbst. Seit 2016 ist sie Mitglied im Rat der Stadt Gehrden und seit 2021 stellvertretende Bürgermeisterin. Zuvor war sie bereits Ortsbürgermeisterin in Everloh. Doch diese Schritte sei sie nicht gegangen, um noch mehr bewegen zu können. „Man kann auch außerparlamentarisch viel umsetzen“, sagt sie. Eine Erkenntnis, die sie durch ihr breites Engagement gewonnen habe. „Ich bin eigentlich in die Politik gegangen, weil ich gefragt wurde, ob ich Bürgermeisterin werden möchte. Aber ich wollte mich nicht auf eine Partei festlegen.“ Erst seit knapp vier Jahren sei sie nicht mehr nur parteiloses Fraktionsmitglied der Grünen, sondern selbst Mitglied. Das sei „konsequenter“.

Bei dem Treffen im Mehrgenerationen-Treff liegt ein Ordner vor Gisela Wicke, auf dem das Bundesverdienstkreuz bereits abgedruckt ist. Sie zeigt darauf und erzählt: „Wenn ich das Bundesverdienstkreuz habe, werde ich versuchen, es auf Papier zu bekommen. Das werde ich dann vervielfältigen und ausschneiden. Denn es können nicht alle geehrt werden, und so kann ich die mindestens einhundert Menschen, die es auch verdient hätten, so eine Ehrung zu bekommen, daran teilhaben lassen.“

Ob ihre Ehrung sie jetzt dazu bewegt, endgültig in Rente zu gehen? „Das kann ich mir nicht vorstellen“, sagt Gisela Wicke lachend. Stattdessen hat sie immer noch einen großen Wunsch. „Ich hatte wegen Tausender Projekte mit der EU-Kommission zu tun. In Brüssel als Expertin zu arbeiten, wäre noch mein absoluter Traum.“
Quelle: Calenberger Zeitung der HAZ, Gehrden/Ronnenberg vom 12.03.2025, Seite 1

HAZ, 06.02.2025: Veranstaltungsankündigung

Nach langer Zeit ist mal wieder über die Veranstaltungen im MGT in der Presse berichtet worden. Kein typisches Presse-Echo, da es sich um die Ankündigung von Veranstaltungen handelt. Trotzdem haben wir uns gefreut. Der Tanzabend hatte gleich einige neue Gesichter.

Als Hinweis zur Aktualisierung:
beim Jazzfrühstück hat sich die Besetzung von Blue Moon geändert, es spielen Maik Schwanke, Gitarre und Harmut Brandt Saxophone.

Das Singen für alle muss im Februar auf Grund eines Krankheitsfalles leider ausfallen.

NP-2024-09-18: Trina Mansoor – 1000 Tage ohne Bildung

Zweites Buch „1000 Tage ohne Bildung“
„Sie existieren nur, sie leben nicht“: Autorin Trina Mansoor aus Leveste gibt unterdrückten Frauen aus Afghanistan eine Stimme


Zweite Veröffentlichung: Die 35-jährige Autorin Trina Mansoor aus Leveste will mit ihrem neuen Buch unterdrückten Frauen aus ihrem Geburtsland Afghanistan eine Stimme geben.
Quelle: Ingo Rodriguez

Die 35-jährige Autorin Trina Mansoor aus Leveste hat ihr zweites Buch veröffentlicht. Ihr Erstlingswerk „Wüstenrose“ war noch eine autobiografische Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Flucht aus Afghanistan. Nun will Mansoor unter dem Titel „1000 Tage ohne Bildung“ den unterdrückten Frauen aus ihrem Geburtsland eine Stimme geben.

Ingo Rodriguez 18.09.2024, 11:46 Uhr

Leveste. „Ich werde nicht aufgeben, mich für mehr Demokratie und mehr Rechte für Frauen in Afghanistan einzusetzen“: Mit diesen Worten beschreibt die 35-jährige Trina Mansoor aus Leveste unmissverständlich den Antrieb für ihr Wirken als Autorin. Mansoor stammt aus Afghanistan, hat einen niederländischen Pass und lebt seit 14 Jahren in Leveste. Nur ein Jahr nach ihrem Erstlingswerk „Wüstenrose“ hat sie nun bereits ihr zweites Buch veröffentlicht, in dem sie sich mit den Lebensumständen in ihrem Geburtsland auseinandersetzt. „1000 Tage ohne Bildung“ – so lautet der Titel der Neuerscheinung, in der Mansoor unterdrückten Frauen aus Afghanistan eine Stimme geben möchte.

„Seit mehr als drei Jahren haben afghanische Mädchen und Frauen keinen Zugang zur Bildung, ihre Rechte sind stark eingeschränkt, sie existieren nur, aber sie leben nicht“, sagt die Jungautorin noch einmal genauer über den Hintergrund ihres zweiten Buches. Der Abzug der Nato-Streitkräfte aus ihrem Geburtsland im Jahr 2021 habe dramatische Folgen gehabt. Das weiß Mansoor nicht zuletzt auch durch persönliche Kontakte mit betroffenen Frauen – unter anderem über die sozialen Netzwerke. „Als europäische Frau mit afghanischen Wurzeln ringe ich stark damit, dass die Welt nichts unternimmt, um diesen Frauen zu helfen“, sagt die 35-Jährige.


„1000 Tage ohne Bildung“: So heißt die Neuerscheinung
der Autorin Trina Mansoor aus Leveste.
Quelle: Ingo Rodriguez

Unter anderem beschreibt Mansoor in ihrem neuen Werk die Geschichte einer Frau, die in Afghanistan unmittelbar vor dem Nato-Truppenabzug kurz vor dem Abschluss ihres Jura-Staatsexamens stand. Nach der Machtübernahme der Taliban sei ihr die Fortsetzung des Studiums verwehrt worden. Durch die Unterstützung der deutschen Regierung sei ihr glücklicherweise die Ausreise geglückt. „In Deutschland musste sie mit dem Studium aber von vorn beginnen“, erzählt Mansoor.

Geboren in Kabul: Mansoor veröffentlicht zweites Buch

Sie hebt den Unterschied zu ihrem Erstlingswerk hervor: Das neue Buch sei ein Aufruf, nicht länger die Augen vor dem Leid und der Unterdrückung der afghanischen Frauen zu verschließen. Mit ihrem ersten Werk habe sie ihre traumatischen Erlebnisse verarbeiten wollen. In der autobiografischen Autorenpremiere setzt sich Mansoor – geboren 1989 in Kabul – mit der Flucht ihrer Familie aus Afghanistan und ihrem eigenen Weg in die Freiheit auseinander. Es ist eine selbst erlebte Geschichte über die Unterdrückung von Frauen, jahrelange Flucht und über ihre ermordeten Eltern.

Inzwischen lebt Mansoor mit ihrem Ehemann und ihren zwei Kindern seit 14 Jahren in Leveste, studiert Geschichte und Religionswissenschaften. Sie steht kurz vor dem Abschluss ihres Studiums an der Leibniz Universität. Die 35-Jährige hat außerdem im Psychosozialen Zentrum in Hannover im Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge (NTFN) eine Teilzeitstelle und begleitet zugewanderte Frauen aus Afghanistan. Mansoor spricht sechs Sprachen: Deutsch, Niederländisch, Englisch sowie Dari, Farsi und die pakistanische Nationalsprache Urde.

Trotz Studium, Mutterpflichten und beruflicher Tätigkeiten hat sie erneut episodenhaft Geschichten niedergeschrieben, um unterdrückten Frauen Mut zu machen. Denn: „Mädchen dürfen in Afghanistan nur bis zur sechsten Klasse in die Schule gehen“, berichtet Mansoor. Anschließend seien sie verpflichtet, „zu kochen, zu putzen und zu heiraten“. „Sie werden an ältere Männer verkauft oder zwangsverheiratet“, sagt die niederländisch-afghanische Frau aus Leveste.

„Der Stift war mein Weg in die Freiheit, deshalb habe ich in jedem Kapitel dieses Kurzgeschichtenbuches versucht, den Frauen eine Stimme zu geben.“
Trina Mansoor, niederländisch-afghanische Jungautorin aus Leveste

„Das neue Buch ist ein Ergebnis meiner Überzeugung, dass wir nicht wegschauen dürfen“, sagt Mansoor. Mit der Neuerscheinung rufe sie dazu auf, die Stimmen der afghanischen Frauen zu hören und zu unterstützen. „Der Stift war mein Weg in die Freiheit, deshalb habe ich in jedem Kapitel dieses Kurzgeschichtenbuches versucht, den Frauen eine Stimme zu geben“, so Mansoor. Teilweise habe sie die Namen der Betroffenen zu deren Schutz verändert. Die Jungautorin hat die einzelnen Episoden aber auch mit eigenen Bewertungen zu den jeweiligen Lebenssituationen angereichert und verschiedene Bewältigungsstrategien herausgearbeitet. Das neue Werk sei auch ein Beitrag, um Frauen eine Stimme zu geben, die grundsätzlich als Folge von patriarchalischen Strukturen nicht selbstbestimmt leben könnten.

Von Mansoors erstem Buch wurden ihren Angaben zufolge mehrere Hundert Exemplare verkauft. Nach Lesungen und Signierstunden habe sie viel Zuspruch erhalten und erfahren, dass ihre autobiografische Geschichte auch große Betroffenheit ausgelöst habe. Was die Jungautorin betont: Auch beim zweiten Buch gehe es ihr nicht um einen kommerziellen Erfolg. Vielmehr setze sie auf Aufklärung und hoffe auf eine stärkere diplomatische Einflussnahme der demokratischen Staaten zugunsten der Menschen in Afghanistan.

„Ich habe schon eine Anfrage eines Gymnasiums aus Hannover für eine Lesung.“
Trina Mansoor, niederländisch-afghanische Jungautorin aus Leveste

Das 80-seitige Kurzgeschichtenbuch „1000 Tage ohne Bildung“ ist Anfang September in Zusammenarbeit mit dem Buchhandelsunternehmen Thalia und dem Verlag Story One erschienen. Es ist auf verschiedenen Onlineplattformen wie bei Thalia und auf Bestellung in Buchhandlungen zum Stückpreis von 18 Euro erhältlich. „Ich habe schon eine Anfrage eines Gymnasiums aus Hannover für eine Lesung in einer neunten Klasse“, berichtet Mansoor.

Quelle: https://www.neuepresse.de/lokales/umland/gehrden/neues-buch-von-trina-mansoor-aus-leveste-autorin-gibt-unterdrueckten-frauen-aus-afghanistan-eine-QG3M6BQQLFHTJBYCCSQZ7MPVKI.html, gelesen am 25.09.2024

NP-online: Vielseitig und offen für alle: Das ist Gehrdens Mehrgenerationen-Treff

In der Neuen Presse erschien am 18.07.2024 in der
Online Ausgabe ein Artikel von
Heidi Rabenhorst mit dem Titel:
Ein Ort für Menschen jeden Alters
Vielseitig und offen für alle: Das ist Gehrdens Mehrgenerationentreff

Im Interview mit Angelika Reile, Christine Klenner-Pahlke und Hartmut Neumann wird über die regelmäßigen und neuen Aktivitäten des MGT berichtet.

Der Artikel kann hier nachgelesen werden.

NP: 2024_03_11-Gehrden: In der Ausstellung „Illustrationen und mehr“ trifft Kreativität auf Literatur

Heidi Rabenhorst berichtet am 11.03.2024 über die Ausstellungseröffnung.

Mit einer Vernissage ist die Ausstellung „Illustrationen und mehr“ mit Bildern der Leistungskurse Kunst des 12. und 13. Jahrgangs des MCG eröffnet worden. Die Ausstellung läuft bis zum 8. Juni.

Ein Fehler sei angemerkt: Die Ausstellung ist bis zum 08. Mai 2024 zu sehen.

Gehrden. Mit einer beeindruckenden Vernissage ist am Sonntag die Ausstellung „Illustrationen und mehr“ im Mehrgenerationentreff eröffnet worden. Die Werke stammen aus den Leistungskursen Kunst des 12. und 13. Jahrgangs am Matthias-Claudius-Gymnasium. Sie geben den Besuchern und Besucherinnen einen Einblick in das künstlerische Potenzial der Jugendlichen.

Die Ausstellung präsentiert insgesamt rund 60 Illustrationen in zwölf Rahmen. Annette Wick-Proske vom Mehrgenerationentreff (MGT) eröffnete die Ausstellung vor zahlreichen Gästen und zeigte sich begeistert von der kreativen Vielfalt der Schülerinnen und Schüler.

Der gesamte Artikel kann hier nachgelesen werden.

Großes Interesse: Zahlreiche Gäste kommen zur Ausstellungseröffnung in den Mehrgenerationentreff.

Quelle: Heidi Rabenhorst

 

NP: 2024_02_09-Verein beendet Bauprojekt

Dirk Wirausky berichtet am 09.02.2024 über die Fertigstellung der Sanitäranlagen im MGT:
Verein beendet Bauprojekt – Mehrgenerationen-Treff erreicht wichtiges Etappenziel

In einem Gespräch mit dem Vorstand konnte sich der Journalist über den Weg zum Ziel informieren.

„Wir haben einen großen Batzen geschafft“: Der Vorstand des MGT mit Renate Litwinski (von links), Hartmut Neumann, Achim Bollmann-Oberlein, Robert Schoevaart und Gisela Wicke zeigen die Pläne für die neuen Sanitäranlagen, die nun fertiggestellt worden sind.
Quelle: Dirk Wirausky

Zum Artikel: https://www.neuepresse.de/lokales/umland/gehrden/gehrden-mehrgenerationen-treff-erreicht-wichtiges-etappenziel-ZQD367IENZE5JD6ZBMYLWWHZMA.html

Der Artikel kann hier nachgelesen werden.

HAZ: Autorendebüt-Flucht aus Afghanistan: Trina Mansoor aus Leveste beschreibt im Erstlingswerk „Wüstenrose“ ihren Weg in die Freiheit

Ingo Rodriguez berichtet am 10.10.2023, 13:15 Uhr in der Online-Ausgabe der HAZ:

Die 34-jährige Jungautorin Trina Mansoor aus Leveste beschreibt in ihrem Erstlingswerk „Wüstenrose“ ihre Flucht aus Afghanistan und den Weg in die Freiheit. Ihre autobiografische Geschichte soll unterdrückten Frauen Mut machen.

Leveste. Es ist eine autobiografische Geschichte über die Unterdrückung von Frauen, jahrelange Flucht, über ihre ermordeten Eltern und den steinigen Weg in die Freiheit: „Wüstenrose“ – so lautet der Titel des Buches, das die 34-jährige Jungautorin Trina Mansoor jetzt veröffentlicht hat. Mansoor stammt aus Afghanistan, hat einen niederländischen Pass und lebt seit 13 Jahren in Leveste. In ihrem Erstlingswerk verarbeitet sie ihre traumatischen Erlebnisse und will so auch unterdrückten Frauen Mut machen.

„Man darf nie die Hoffnung aufgeben, weil es sich lohnt, für seine Rechte und Freiheit zu kämpfen“, sagt Mansoor. Auch deshalb hat sie für ihr Autorendebüt den Titel „Wüstenrose“ ausgewählt. „Ich identifiziere mich mit dieser Pflanze, weil es eine sensible Blume ist, die in steinigen Gebieten beheimatet ist, aber trotzdem wächst“, sagt die Jungautorin. Sie sehe sich ebenfalls als Überlebenskünstlerin, die unter schwierigen Voraussetzungen aufgeblüht sei.

Mansoor lebt mit ihrem Ehemann und ihren zwei Kindern in Leveste, studiert Geschichte und Religionswissenschaften, spricht sechs Sprachen und arbeitet auch als freiberufliche Übersetzerin. „Ich bin eine moderne afghanische Frau und genieße meine Freiheit, aber es war kein einfacher Weg“, sagt sie.

Was Mansoor damit meint, wird schnell deutlich, wenn sie in groben Zügen den Inhalt ihres Buches beschreibt. Sie wurde 1989 in Afghanistan in Kabul während des Bürgerkrieges geboren. Ihre Mutter – eine Gymnasiallehrerin – habe sich trotz großer Gefahren und strenger Verbote für die Rechte von Frauen und Bildung eingesetzt. Als es zu gefährlich wurde, floh die Familie 1993 nach Pakistan. Doch auch dort seien ihre Eltern mit den insgesamt drei Kindern als „staatenlose Afghanen“ nicht willkommen gewesen, sagt Mansoor.

Eltern sterben qualvoll

Dass ihre Mutter sich auch in Pakistan trotz Unterrichtsverbotes für Bildung und Demokratie einsetzte, wurde der Familie 1996 zum Verhängnis. „Als ich sieben Jahre alt war, wurden meine Eltern beim Essen in einem Restaurant vergiftet und kamen wenig später qualvoll ums Leben“, erzählt Mansoor. Eine Flüchtlingsorganisation habe die drei Kinder in eine sichere Unterkunft gebracht. Nach insgesamt sechs Monaten in wechselnden Quartieren sei es einem Onkel schließlich 1997 gelungen, die neunjährige Mansoor, ihren 14-jährigen Bruder und die 16-jährige Schwester in die Niederlande zu holen.

Dort ging die Odyssee jedoch weiter. „Meine Schwester wurde zwangsverheiratet. Mein Bruder und ich wurden vom niederländischen Jugendamt in Pflegefamilien untergebracht“, erzählt die Levesterin. Als ihre Pflegemutter sie wegen Überlastung nach sieben Jahren wieder abgegeben habe, sei sie schließlich als 17-Jährige mit ihrem Bruder in eine Zweizimmerwohnung gezogen und habe sich mit Nebenjobs über Wasser gehalten.

Trotzdem sei es Mansoor gelungen, in den Niederlanden mit 19 Jahren das Abitur zu machen. Das Jahr 2009 markierte schließlich einen Wendepunkt in ihrem Leben, wie sie berichtet. Als Mansoor mit 20 Jahren ihre in Frankfurt lebende Schwester besuchte, habe sie über verschiedene persönliche Kontakte ihren heutigen Mann kennengelernt. Der Liebe wegen sei sie schließlich nach Deutschland gezogen. „Im Jahr 2010 haben wir in Gehrden standesamtlich geheiratet“, sagt die 34-jährige Mutter.

 

In der Freiheit angekommen

Mansoor ist nun in der Freiheit angekommen, steht kurz vor dem Abschluss ihres Studiums an der Leibniz Universität und arbeitet als freie Übersetzerin für die Polizei und psychotherapeutische Einrichtungen. Sie spricht Deutsch, Niederländisch, Englisch sowie Dari, Farsi und die pakistanische Nationalsprache Urde. Die 34-Jährige begleitet außerdem im Psychosozialen Zentrum in Hannover im Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge (NTFN) zugewanderte Frauen aus Afghanistan.

Trotz Studiums, Mutterpflichten und freiberuflichen Tätigkeiten hat sie in den vergangenen Jahren Stück für Stück und episodenweise ihre autobiografische Geschichte niedergeschrieben. „Ich wusste schon als Kind, dass ich irgendwann einmal ein Buch schreiben würde“, sagt Mansoor. Mit 13 Jahren habe sie erste melancholische Texte verfasst und an ihr künftiges Ich einen Brief mit Wünschen und Ratschlägen geschrieben. „Bücher haben mir schon als Kind andere Welten geöffnet und Halt gegeben“, sagt die Jungautorin.

Im August ist nun in Zusammenarbeit mit dem Buchhandel Thalia und dem Verlag Story One das 80-seitige Kurzgeschichtenbuch „Wüstenrose“ erschienen. Im Mehrgenerationen-Treff in Gehrden gab Mansoor jetzt in Kooperation mit der Buchhandlung Lesezeichen ein Debüt und stellte zum ersten Mal als Teil einer Lesung ihr neues Werk öffentlich vor. Das Buch ist auf verschiedenen Onlineplattformen wie bei Thalia sowie auf Bestellung in Buchhandlungen erhältlich.

Quelle: https://www.neuepresse.de/lokales/umland/gehrden/gehrden-trina-mansoor-aus-leveste-veroeffentlicht-das-buch-wuestenblume-6PZIM76ASBB5DB6TDSVZMAVVDY.html
Gelesen am 10.10.2023

Link zur Ankündigung der Lesung

Neue Presse: Staudenbörse an neuem Standort

Staudenbörse an neuem Standort: Pflanzentauschaktion lockt alte und neue Hobbygärtner

Erfolgreich: Beate Stötefeld (von links), Regina Hagen und Christina Patzwald sind schnell fündig geworden.

Gehrden. Sommerblumen, Stauden, Sträucher, Kräuter, Heilpflanzen, Samen und Zwiebeln: Zwei Stunden lang konnten Hobbygärtner bei einer herbstlichen Staudenbörse in Gehrden Pflanzen für Garten und Balkon ertauschen oder erwerben. Erstmals fand die Aktion bei Familie Kälble statt. Der Andrang war groß – neben dem guten Wetter lag das vielleicht auch am wachsenden Naturbewusstsein. Viele junge Menschen suchten – teilweise ganz gezielt – nach Ablegern oder Jungpflanzen. „Es ist wirklich eine gute und vor allem günstige Gelegenheit, wenn man sozusagen als Neuling einen Garten anlegen will. Es schont den Geldbeutel“, sagte ein Besucher.

Interessierte konnten ihre Stauden und Ableger mitbringen und sich etwas anderes dafür aussuchen. Abgegeben wurden Samen, Zwiebeln und Ableger aber auch gegen eine kleine Spende für Naturschutzbund und Verein Mehrgenerationen-Treff, die die Börse gemeinsam mit Solveig Kälble und Elisabeth Steffens organisiert hatten.

Wie lange es die Pflanzen- und Staudenbörse in Gehrden schon gibt, vermag Mitorganisatorin Gisela Wicke nicht zu sagen – mehr als 25 Jahre seien es auf jeden Fall. Die Vorsitzende der Nabu-Ortsgruppe Gehrden/Benthe freute sich, dass sich auch bei der neuesten Auflage der beliebten Tauschaktion wieder viele naturverbundene Gartenfreunde trafen und austauschten.

Neben Sommerblumen wechselten etwa Pflanzen für Trockenmauern und Dachbegrünung den Besitzer, die Gespräche – manchmal regelrechte Beratungen – drehten sich auch um Kletter- und Wasserpflanzen.

Gut besucht: Viele Gäste kommen zur Staudenbörse am neuen Standort.

Gut besucht: Viele Gäste kommen zur Staudenbörse am neuen Standort.
© Quelle: Heidi Rabenhorst

Tipps für Anfänger

Erfahrene Hobbygärtner mit enormem Wissen über Pflanzung, Pflege, Bodenansprüche, Düngung und Standortbedingungen der einzelnen Gattungen und Arten halfen mit Rat und Tat auch Anfängern, die sich einen Garten oder ein einzelnes Beet anlegen wollen.

Zu den Gästen gehörten auch Horst und Bärbel Wilmsmeyer, in deren 600 Quadratmeter großem Garten die beliebte Tauschbörse mehr als 25 Jahre lang in jedem Frühling ausgerichtet worden war. „Nun ist es an der Zeit, die Veranstaltung in jüngere Hände abzugeben“, sagte die 82-Jährige. Dem kann ihr Ehemann nur zustimmen. „Wir freuen uns, dass es weitergeht“, meinte der 86-jährige Hobbygärtner. „Es ist schön, dass auch unser Stammpublikum den neuen Standort so gut annimmt“, fügte das Ehepaar hinzu.

Fündig wurde beispielsweise Regina Hagen, die eine kleine Funkie mitnahm. Schnell fand auch Christina Patzwald eine Abnehmerin für mehrere Erdbeerpflanzen. Auch Jutta Warmbolds rosa blühende Fette Henne wechselte rasch die Besitzerin.

Naturverbunden: Die Gastgeberinnen Solveig Kälble (von links) und Elisabeth Steffens freuen sich mit Bärbel Wilmsmeyer und Gisela Wicke über die gelungene Aktion.

Naturverbunden: Die Gastgeberinnen Solveig Kälble (von links) und Elisabeth Steffens freuen sich mit Bärbel Wilmsmeyer und Gisela Wicke über die gelungene Aktion.
© Quelle: Heidi Rabenhorst

Gastgeber für Fortsetzung gesucht

Solveig Kälble und Elisabeth Steffens hatten sich im Rahmen der von der Region Hannover veranstalteten Offenen Pforte kennengelernt. Bei einem Treffen sei die Idee entstanden, die Staudenbörse gemeinsam auszurichten – und weiterzuführen. Es habe sich gelohnt. „Nicht nur Stauden und Pflanzen wurden getauscht. Auch die Gäste tauschten sich in regen Gesprächen untereinander aus“, sagten Kälble und Steffens, die für das nächste Jahr noch Gastgeber und Gastgeberinnen suchen, die ihre privaten Gärten für Gäste öffnen. Interessierte können eine E-Mail an solveigkaelble@gmx.de oder an elisabeth.steffens@gmail.com schreiben.

Quelle, gelesen am 07.10.2023

HAZ: Manege frei für den „Oskar des Ehrenamts“

Am 23.09.2023 berichtet Elena Rauschert über die Verleihung des Leinesterns 2023.

Elisabeth Steffens vom MGT war nominiert in der Kategorie „Kunst und Kultur“ und erhielt den ersten Preis. Danke an alle, die bei der Abstimmung mitgemacht haben. Ein kleiner Bericht mit Fotos findet sich hier.

Der HAZ-Artikel kann hier heruntergeladen werden.